Dir wird vielleicht auffallen, dass das gar nicht oft vorkommt.
Wenn du aber feststellst, du machst das sehr oft und deutlich, dann kann ich dich nur beglückwünschen.
Viele Personen umschreiben ihre Ablehnung gerne mit Aussagen wie: „Ich weiß gar nicht, wann ich das noch machen soll“, „das passt mir heute gar nicht“, „dann kann ich den Termin nicht einhalten, wenn ich….“, „Nee…“, „Nö…“. Kein Wunder, dass Ablehnungen in dieser Form nicht ernst genommen werden.
Meine Erfahrung zeigt, dass ein klares deutliches „Nein“ akzeptiert und nicht hinterfragt wird. Ein zartes „Nein“ mit unsicherer Haltung und unsicherem Blick lässt Fragen offen. Und dann bleibt es doch ein „vielleicht“.
Einfach mal „Nein“ zu sagen klingt ganz leicht, doch das ist es anfangs nicht, aber es funktioniert.
Wenn du eine Sache nicht möchtest, dann zeigt dir das dein Bauchgefühl an.
Ein mulmiges Gefühl, ein Drücken, eine Schwere kann sich beispielsweise ausbreiten. Wenn dem so ist, dann ist es ratsam, ein „Nein“ auszusprechen. Übe mit kleinen Dingen und Situationen und sprich aus, was du möchtest.
Stelle dir folgende Situation vor: Ein Kollege erhält von dir regelmäßig Informationen und Dateien, die er zur weiteren Bearbeitung benötigt. Du bist so freundlich und stellst für ihn die gewünschten Daten zusammen. Dieser Kollege fragt dich oft sehr kurzfristig, ob du ihm diese Datei erstellen könntest, da er sich auf dich verlassen kann. Doch für dich wird diese Kurzfristigkeit zum Druck und du lässt dadurch andere Dinge liegen, die zu deinem Aufgabengebiet gehören.
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Aussagen wie:
„Ich brauche das kurzfristig, da ich zum Vorstandsmeeting muss“ lassen dich nicht zögern, hier zu widersprechen. Doch als Schutz für dich wäre es ratsam, diesem Kollegen ein „Nein“ zu formulieren. Es könnte wie folgt aussehen: „Tut mir leid, das werde ich heute nicht mehr erledigen können, aber ich kann dir die Unterlagen gerne bis morgen Abend erstellen.
Bitte gib mir beim nächsten Mal zwei Tage vorher Bescheid, damit du deine Unterlagen pünktlich erhalten kannst.“
Ich kann dir versichern, dass Ihr Gegenüber nicht unangenehm reagieren wird, eher im Gegenteil. Ein klares „Nein“ bringt Sicherheit und Klarheit für alle Beteiligten. Wird dein „Nein“ als solches erst mal nicht wahr oder ernst genommen, wiederhole es bitte klar und deutlich.
Wenn du das erfolgreich umgesetzt hast, wirst du dich richtig gut fühlen und merken wie leicht es sein kann.
Dadurch gewinnst du mehr Zeit für dich. Du wirst weiterhin als freundliche Person gesehen und brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du nun unkollegial oder unfreundlich wirkst.
Wenn du anfängst, dein Verhalten zu ändern, tun die Personen um dich herum das nicht einfach auch. Auch dein Umfeld benötigt Zeit, dein neues Verhalten anzunehmen. Sei in dieser Zeit gnädig mit dir und mit deinem Umfeld.
Ein klares „Nein“ nach außen aussprechen und damit ein „Ja“ zu sich selbst sagen!
Viel Erfolg wünscht Corinna
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